Im Universitätsarchiv Leipzig gab es in dieser Woche eine Premiere: Erstmals wurde der Scheuffler-Familienpreis vergeben. Den Preis erhielt Richard Piontek für seine Bachelor-Arbeit zur studentischen Mentalitätsgeschichte am Vorabend des Ersten Weltkriegs.
Der Hamburger Jurist Wolfgang Scheuffler hat diesen Preis für universitätsgeschichtliche Arbeiten ausgelobt, die sich auch mit seiner Familiengeschichte beschäftigen. „Die Scheufflers zählen zu den am längsten mit der Universität Leipzig verbundenen Familien“, sagte Jens Blecher, Direktor des Universitätsarchiv Leipzig, vor rund 50 Gästen. Bereits im Jahre 1410 beginnen die entsprechenden Aufzeichnungen in der Familienchronik. 28 Angehörige der Familie haben an unserer Universität studiert.
„Für mich ist die Preisverleihung eine große Freude und Genugtuung, ich kann etwas an meine sächsische Heimat zurückgeben“, erklärte Wolfgang Scheuffler. „Möge der Preis noch möglichst oft vergeben werden.“ Die Laudatio übernahm der Historiker Manfred Rudersdorf. „Richard Pionteks Arbeit strahlt hell“, sagte der Dekan der Fakultät für Geschichte, Kunst- und Orientwissenschaften.
Der Geehrte, dessen Arbeit laut Rudersdorf „maßgeblich“ von Jens Blecher betreut wurde, gab im Anschluss einen von vielen Zuhörern als sehr spannend empfundenen Einblick in seine Ergebnisse. Er skizzierte beispielhaft, wie sich die Cousins Friedrich und Georg Scheuffler 1914 als Kriegsfreiwillige meldeten und später im Alter von 24 beziehungsweise 26 Jahren fielen. „Sie stehen stellvertretend für eine hohe Kriegsbereitschaft unter den Verbindungsstudenten, für eine breite Kriegsmentalität.“
Universität Leipzig.