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Die Posthalterei in Leipzig.

Die historische Entwicklung des Gebäudes in der heutigen Prager Straße 6. Paketpost und Posthalterei, um 1892Schon 1863 gab es erste Überlegungen, einen Pferdestall für die Posthalterei auf dem Gelände der heutigen Prager Straße zu errichten. Nachdem die Pferde lange Zeit in behelfsmäßigen Stal­lungen untergebracht waren, beschloß die Kaiserliche Post auf eigene Kosten den Bauzustand der Gebäude zu verbessern. Im Frühjahr 1879 begann der Bau des Hauptgebäu­des und im Juli wurden die ersten Nebengebäude fertig gestellt. Daher konnte vor der vollständigen Fertigstel­lung des Hauptgebäudes (im Jahre 1881) der Dienst­betrieb des neuen Postamts am 15. Oktober 1880 aufgenommen werden. Archivgebäude – Baubeschreibung 1892 Im Hintergebäude befanden sich bis zum Sommer 1894 die Stallungen der Posthalterei und Unterkünfte für Postillione. Danach wurde das Gebäude für gut 20 Jahre als Telegraphenzeugamt genutzt. Mit der Errichtung des Postbahnhofs im Jahre 1912 wurden diese Dienststellen dorthin verlegt und in die Prager Straße zogen Rech­nungsstellen des Postcheckamtes und des Fernsprechamtes ein. Beim Luftangriff auf Leipzig am 4. Dezember 1943 brannte das Hintergebäude vom Dachgeschoß bis zum 2. Obergeschoß völlig aus. Lediglich mit einem Behelfsdach versehen, wurde das Gebäude von der Post zu verschie­denen Zwecken genutzt, unter anderem wurde auch eine Kegelbahn eingebaut und ein Rechenzentrum betrieben.

Die Entwicklung der Gebäude in der heutigen Prager Straße 4-8
1873-1880 Hauptgebäude und Stallungen Nach Übergang des Grundstückes an das Reich am 25. Mai 1873 wurde im Oktober 1876 zur Unterbringung der Posthalterei mit dem Neubau des Hintergebäudes (Stallgebäude) und im Oktober 1877 mit dem Bau des rechtsseitigen Nebengebäudes begonnen. Das Stallgebäude wurde am 1. Januar 1878 und das rechte Nebengebäude am 1. Januar 1879 von der Posthalterei übernommen. Im Frühjahr 1879 wurde mit dem Bau des Hauptgebäudes an der Hospitalstraße und im Juli desselben Jahres mit dem Bau des linksseitigen Nebengebäudes begonnen. Noch vor der vollständigen Fertigstellung des Hauptgebäudes, die sich bis in die Mitte des Jahres 1881 hinzog, wurde der Dienstbetrieb des neuen Postamts bereits am 15. Oktober 1880 unter der Leitung des ersten Amtsvorstehers Postdirektor Kreßner eröffnet.
Das Hintergebäude
Paketpost und Posthalterei, um 1892Im Hintergebäude befanden sich anfangs die Stallungen der Posthalterei und bis zum Juli 1894 auch die Unterkünfte für Postillione. Der Futtermeister und der erste Posthaltereiverwalter bewohnten das Obergeschoß des linken Nebengebäudes.
März 1882
Mietvertrag zwischen der Kaiserlichen Oberpostdirektion und einem privaten Fuhrunternehmer über die Nutzung des Stallgebäudes. Im § 4 des Mietvertrages steht folgende Klausel: Die Pferdeställe werden auf Kosten des Reiches baulich vollständig hergerichtet, d.h. sie werden neu mit Krippen, Raufen, Futterkasten, Stand- und Flankirbäumen sowie mit Geschirrhaltern versehen. Die sonstige Ausstattung der Ställe, wie etwa mit Bettgestellen, Tischen und Schemeln in den Wohn- und Schlafräumen der Postillione bleibt dem Mieter überlassen.
August 1894
Nach dem Umzug der Posthalterei in die Göschenstraße, wurde das Stallgebäude umgebaut und nun das Telegraphenzeugamt in den ehemaligen Ställen untergebracht.
April 1912
Das Telegraphenzeugamt bezieht neue Räume am Postbahnhof und das gesamte Erdgeschoß wird nun vom Postamt C benutzt.Der westliche Flügel wurde von 1913 bis Ende 1921 der Rechnungsstelle des Postscheckamts zur Verfügung gestellt. Vom Juli 1922 bis März 1930 war im zweiten Geschoß die Apparatestelle und im dritten Geschoß die Rechnungsstelle des Fernsprechamts untergebracht.
Januar 1936
Verlegung des Paketzustellgeschäfts zum Postamt N 18 und Räumung der bis dahin vom Postamt C 10 im Hintergebäude benutzten Räume.
April 1937
Verlegung der Belegeverwaltung des Postscheckamts aus dem Grundstück „Goldenes Einhorn“ nach dem frei gewordenen Räumen im Erd- und Obergeschoß des Hintergebäudes. Das gesamte dritte Geschoß wird seit dieser Zeit von der Listenprüfstelle des Postscheckamts genutzt.
4. Dezember 1943
Bei dem Luftangriff auf Leipzig brannte das Hintergebäude vom Dach bis zum zweiten Obergeschoß aus. Ein Notdach wurde eingezogen und 1946 zog die Listenprüfstelle des Postscheckamts Leipzig als letzer Mieter aus. Das Hintergebäude wurde nie wieder richtig instand gesetzt und nur provisorischen Nutzungen zugeführt.
September 2010
Das Universitätsarchiv Leipzig bezieht das frisch saniert Hintergebäude.
Angaben nach
  • Sächsisches Staatsarchiv Leipzig: Oberpostdirektion Leipzig Nr. 101: Um- und Erweiterungsbau auf dem Postgrundstück a.d. Hospitalstraße.
  • Sächsisches Staatsarchiv Leipzig: Oberpostdirektion Leipzig Nr. 593: masch. schriftl. Chronik zu Postamt C 10 Leipzig, Hospitalstraße 4-8.
  • Sächsisches Staatsarchiv Leipzig: Oberpostdirektion Nr. 837: Beschreibung des Postgrundstücks an der Hospitalstraße in Leipzig: Bd. 2: Nebengebäude, Stallgebäude und Nebenanlagen.
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